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Warum ich leere Flaschen fotografiere

Bild im Titel: Fünf fantastische Weine aus dem Süden Frankreichs.

Die Sehnsucht nach dem Süden Frankreichs.

Wie immer im Januar und Februar – jedes Jahr exakt das Gleiche: Es sammeln sich leere Flaschen – Flaschen von Weinen aus dem Süden Frankreichs, aus der Gegend von Aigues-Mortes im Département Gard – des Vins de Sables – Weine, die auf sandigem Boden wachsen; und Weine aus Lunel-Viel im Département Hérault, in der Region Languedoc-Roussillon – dem Hinterland der Petite Camargue.

Sie wecken Erinnerungen in mir, Erinnerungen an fantastische Ferien mit meiner Familie. Mitten in der Nacht sind meine Frau Arlette, unsere beiden kleinen Töchter und ich losgefahren, um dem dichten Verkehr auszuweichen und die Fahrt für unsere Kleinen und uns so angenehm wie möglich zu machen. Nie wieder werde ich den Sonnenaufgang im Süden Frankreichs vergessen. Kurz vor dem Mittag haben wir Le Grau-du-Roi erreicht und in einem Restaurant Moules in allen Variationen genossen. Muscheln – eine meiner Lieblingsspeisen. Ich könnte sie jeden Tag geniessen, die feinen schwarzen Miesmuscheln. Am besten Nature, Marinière, einfach in Salzwasser und Weisswein gekocht. Auch unsere Kinder haben mitgemacht. Die ganze Familie. Wir waren angekommen.

Glückliche Momente

Diese fünf Flaschen wecken Sehnsucht und Erinnerungen in mir. Sehnsucht nach der grandiosen Weite der Petite Camargue, den wilden Camargue-Pferden und den schwarzen Stieren, den rosaroten Flamingos in den Sumpfgebieten, den imposanten Salzbergen, wo das berühmte Fleur de Sel der Camargue abgebaut wird. Erinnerungen an die fantastischen Sonnenauf- und -untergänge, die wir von der Veranda unseres Apartements aus geniessen konnten, an den endlosen Strand bei Espiguette, wo unsere beiden Töchter sich in den Sanddünen austoben konnten, an die Sandstrände bei Pallavas les Flots mit tausenden von Muschelschalen.

Immer wieder zieht es uns nach Südfrankreich, in die Gegend von Aigues-Mortes, Le Grau-du-Roi, nach Saint-Rémy-de-Provence, nach Lunel und Lunel-Viel. Auch mitten im Winter, wenn die Strände leer sind.

Les Menues

Heute nennen wir die Abende, an denen wir Moules kochen, “mediterrane Abende”. Zu den Moules wird Baguette serviert, dazu passt am besten der Sauvignon Blanc, Domaine Grand Corbière. Was wäre so ein “mediterraner Abend” ohne einen abschliessenden Schaf- oder Ziegenkäse? Dazu passt am besten Les Baronnets, Domaine Figueirasse.

Ein anderes Highlight ist eine schöne rosarot auf dem Grill gebratene, dicke Tranche Tuna. Wie derjenige vom Markt in Arles oder Marsillargues. Serviert nur mit Fleur de Sel, speziellem Camargue Reis und einem fantastischen Rouge, Domaine des Terres Blanches – kein Vin de Sables, aber mit dem unverkennbaren Bouquet des staubigen Hinterlandes von Les Baux-de-Provence und Saint-Rémy-de-Provence.

In Saint-Rémy-de-Provence habe ich übrigens den bisher absolut besten Canard meines Lebens genossen.

Und wenn ich Pasta mache – ich mache Pasta immer selber – passt dazu am besten Les Cigales, la Côte du Mazet, der Lieblingswein von Arlette. Die Pasta wird nur mit frischem Parmigiano serviert – alles andere würde das dezente Aroma nach frischem Mehl und Ei verderben.

Und zu Lammrack passt am besten der Rouge des Sables – Domaine Petit Chaumont. Unsere Töchter geniessen das Lammrack mit selbstgemachtem Thymianbutter – Arlette und ich mit frischem Thymian und feinen Ofenkartoffeln mit Meersalz und je nach Saison mit frischem Frühlingsgemüse.

Alle Flaschen sind leer. Ein Grund mehr, nach Südfrankreich zu fahren.

Alle diese Weine haben einen grossen Fehler oder einen grossen Vorteil – je nachdem, wie man es sehen will – für mich ein riesiger Vorteil: Ihr Bestand neigt sich dem Ende zu. Das heisst, die nächste Fahrt in die Petite Camargue ist nicht mehr in allzu weiter Ferne. Ich freue mich.

Die Weine, des Vins de Sables:

Zwei weitere fantastische Weine aus der Gegend Lunel Viel resp. Les Baux-de-Provence und Saint-Rémy-de-Provence:

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